Kambodscha - Battambang

Einst ein wichtiger Durchgangsort für Bahnreisende zwischen Thailand und Phnom Penh, scheinen heutzutage die Uhren in Battambang auf den ersten Blick etwas ruhiger zu laufen. Battambang kann, ähnlich wie Phnom Penh und Kampot, auf einen reichen Bestand an französischer Kolonialarchitektur blicken. Die feinsten Exemplare dieser Epoche befinden sich entlang der Uferpromenade unweit des städtischen Marktes. In den frühen Abendstunden füllen sich die direkt am Fluss liegende Plätze und Wege mit den typischen Essständen und auf den Grünanlagen treffen sich Einheimische für gemeinsame Aerobic-Übungen. Ein Anblick, den man so bestimmt nicht in Kambodscha erwartet hätte.

Eine weitere ganz spezielle Sonderstellung innerhalb des Landes nimmt Battambang auf Grund seiner Bambusbahn ein. Aus der Not geboren (reguläre Bahnverbindungen verkehren seit Jahrzehnten nicht mehr), entwickelten ein paar pfiffige Köpfe ein mobiles Transportmittel, welches auf den Schienen fährt und die sonst unerreichbaren Dörfer mit der Außenwelt verbindet. Dieses von den Einheimischen kurz „norry“ genannte Gefährt, setzt sich eigentlich nur aus zwei Achsen alter Panzerräder, einem Bettuntergestell und einem alten Dieselmotor zusammen. Der Auf- und Abbau kostet geübtem Personal keine drei Minuten. Mit bis zu 15 Personen, drei Tonnen Reis, zwei ausgewachsenen Rindern oder was sonst noch von einem Dorf zum nächsten transportiert werden muss, rollt die Bahn mit gemächlichem Tempo durch die weiten Reisfelder Kambodschas. Sollten sich einmal zwei entgegenkommende „norrys“ auf der eingleisigen Strecke begegnen, regelt ein ungeschriebenes Gesetz die Vorfahrt. Die Bahn mit der kleineren Anzahl an Fahrgästen oder der geringeren Last hat Platz zu schaffen, wobei der siegreiche Fahrer gern beim Auf- und Abbau behilflich ist.

In der Nähe von Battambang befinden sich die Tempelruinen Wat Banan aus dem 10. Jh., Wat Ek Phnom aus dem 11. Jh. oder der Fischmarkt (phsar Prahok) mit fermentierten Fisch, der für westliche Nasen eher gewöhnungsbedürftig riecht. Ca. 12 km entfernt befindet sich der Berg Phnom Sampeou mit Tempel und Stupas und 3 Wasserquellen. In den Höhlenschreinen befinden sich Gräber mit Schädeln und Knochen von Opfern der Roten Khmer, ein geschichtsträchtiger Ort. Von der Bergspitze hat man einen fantastischen Blick auf die Umgebung. In den Abenddämmerung können Sie hier tausende von Fledermäusen aus den Höhlen ausschwärmen sehen, ein beeindruckendes Naturerlebnis. In der Nähe des Wat Banan befindet sich das einzige Weinanbaugebiet Kambodschas: der Prasat Banan Weinberg, hier können Sie einheimischen Wein oder Brandy kosten und erwerben.


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